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Inhalte und Ziele des Praxis‑Workshops

Aufbau und Ablauf der praktischen Ausbildung

Die praktische Ausbildung im Rahmen des Workshops STS.01 & STS.02 folgt einem klar strukturierten Lehrplan, der auf den Vorgaben der EASA basiert. Zu Beginn erfolgt eine theoretische Einführung in die besonderen Anforderungen der speziellen Kategorie. Im Anschluss wird schrittweise das praktische Fliegen mit Drohnen der Klassen C5 und C6 vermittelt. Dabei stehen sicherheitsrelevante Aspekte, Notfallverfahren und betriebliche Abläufe im Vordergrund. Jeder Abschnitt der Ausbildung beinhaltet praktische Übungen unter Aufsicht zertifizierter Ausbilder. Ziel ist es, den Teilnehmenden einen routinierten, regelkonformen Umgang mit komplexen Flugszenarien zu ermöglichen.

Zielgruppen und Anwendungsbereiche

Der Workshop richtet sich an professionelle Drohnenpiloten, Einsatzkräfte, Vermessungsunternehmen sowie technische Dienstleister. Besonders angesprochen sind Personen, die regelmäßig komplexe Flugoperationen in urbanem oder ländlichem Raum durchführen. Die Ausbildung deckt sowohl Anwendungen im Bereich Inspektion, Geodatenaufnahme, als auch Sicherheitsüberwachung ab. Auch Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) profitieren vom gezielten Training. Der Workshop eignet sich ideal als Qualifikationsnachweis im Rahmen öffentlicher Ausschreibungen oder Projektanforderungen.

STS 01: Flüge innerhalb der Sichtweite (VLOS)

Anforderungen und Flugprofil im STS 01 Szenario

Das STS 01 Szenario beschreibt Drohnenflüge innerhalb der Sichtweite (VLOS), unterhalb von 120 Metern über Grund. Die Anforderungen umfassen eine präzise Flugplanung, Kenntnisse über Luftraumstrukturen sowie die Fähigkeit zur manuellen Steuerung in Echtzeit. Piloten müssen in der Lage sein, jederzeit visuelle Kontrolle über die Drohne zu behalten. Der Betrieb erfolgt in definierten Sicherheitszonen, mit klaren Verfahren für Start, Flug und Landung. Die Ausbildung zielt darauf ab, diese Abläufe fehlerfrei und regelkonform umzusetzen.

Einsatz von C5-Drohnen im VLOS-Betrieb

Im Rahmen von STS 01 kommen C5-zertifizierte Drohnen zum Einsatz, die erhöhte Sicherheitsanforderungen erfüllen. Diese Drohnen verfügen über Systeme zur Begrenzung der Flughöhe, Geo-Fencing und Notfallprotokolle. Sie ermöglichen einen sicheren Betrieb auch in komplexen Umgebungen, beispielsweise in der Nähe kritischer Infrastruktur. Die Praxisübungen beinhalten Starts und Landungen auf engem Raum sowie präzise Manöver bei Wind und wechselnden Lichtverhältnissen. Ziel ist es, die Technik optimal im Rahmen der VLOS-Regeln zu nutzen.

Flüge in bewohntem Gebiet sicher durchführen

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Flügen in besiedeltem Gebiet, bei denen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind. Dazu zählen Risikoanalysen, Einholen von Genehmigungen und der Einsatz visueller Beobachter. Der Pilot muss jederzeit in der Lage sein, bei Störungen oder Gefahrensituationen einzugreifen. Die Ausbildung vermittelt praxisnah, wie man trotz urbaner Störfaktoren wie Funküberlagerung oder Sichtbehinderungen sicher operiert. So wird der Einsatz im realen Umfeld professionell vorbereitet.

STS 02: Flüge außerhalb der Sichtweite (BVLOS)

Anforderungen und Flugprofil im STS 02 Szenario

Das STS 02 Szenario bezieht sich auf Flüge außerhalb der Sichtweite (BVLOS), bei denen der Pilot die Drohne nicht direkt beobachten kann. Hier gelten besonders hohe Anforderungen an Technik, Kommunikation und Notfallmanagement. Die Ausbildung umfasst das Arbeiten mit redundanten Steuerungssystemen und den Einsatz automatisierter Flugrouten. Piloten lernen, Luftlageinformationen auszuwerten und bei Bedarf sofortige Maßnahmen einzuleiten. Der Fokus liegt auf sicherer Flugführung bei eingeschränkter Kontrollmöglichkeit.

Einsatz von C6-Drohnen im BVLOS-Betrieb

Für STS 02 werden Drohnen der Klasse C6 verwendet, die für den autonomen oder ferngesteuerten Flug über längere Distanzen ausgelegt sind. Sie verfügen über Systeme zur Echtzeit-Datenübertragung, Notlandemodi und erhöhte Redundanz. Im Workshop erfolgt der Umgang mit diesen Systemen unter realitätsnahen Bedingungen. Die Piloten lernen, komplexe Missionen vorzubereiten und fernab von direkter Sicht sicher umzusetzen. Die Technikschulung wird ergänzt durch praxisnahe Einsatzszenarien.

Flüge über dünn besiedeltem Gebiet planen und umsetzen

BVLOS-Flüge finden in der Regel über dünn besiedeltem Gebiet statt, wo geringere Risiken für unbeteiligte Personen bestehen. Dennoch ist eine detaillierte Planung mit Berücksichtigung von Wetter, Luftraumstruktur und Notlandeoptionen erforderlich. Der Workshop vermittelt alle notwendigen Schritte zur sicheren Umsetzung solcher Einsätze. Dazu gehören die Analyse von Kartenmaterial, das Erstellen eines Flugplans sowie die Kommunikation mit Luftfahrtbehörden. Ziel ist ein rechtskonformer, effizienter und sicherer Drohnenbetrieb auf Distanz.

Praktische Ausbildungseinheiten im Workshop

Flugvorbereitung und Checklisten

Die Flugvorbereitung bildet das Fundament jedes sicheren Drohneneinsatzes. Im Workshop lernen Teilnehmende den korrekten Umgang mit Checklisten, Wettereinschätzungen und Risikobewertungen. Auch die Kontrolle des technischen Zustands der Drohne vor dem Start ist zentraler Bestandteil. Zusätzlich werden Genehmigungen und Luftraumfreigaben behandelt. Durch diese strukturierte Herangehensweise wird das Risiko von Bedienfehlern und Systemausfällen minimiert.

Durchführung von Flugmanövern und Notfallverfahren

Die praktische Umsetzung verschiedener Flugmanöver steht im Mittelpunkt der Übungen. Dazu zählen unter anderem stabile Schwebeflüge, koordinierte Richtungswechsel und präzise Landungen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Einüben standardisierter Notfallverfahren. Piloten müssen zeigen, dass sie bei technischen Störungen, Signalverlust oder unvorhergesehenen Hindernissen richtig reagieren. Die Trainingsbedingungen simulieren realistische Einsatzsituationen.

Erstellung eines CONOPS für den Einsatz

Ein vollständiges Betriebskonzept (CONOPS – Concept of Operations) ist für viele Drohnenmissionen zwingend erforderlich. Im Workshop lernen Teilnehmende, wie ein solches Dokument gemäß EU-Regularien erstellt wird. Es umfasst alle relevanten Informationen zur Mission, vom Flugzweck über Sicherheitsmaßnahmen bis zu Kommunikationsstrukturen. Die Erstellung erfolgt praxisorientiert anhand realer Beispielszenarien. So wird sichergestellt, dass die Teilnehmenden einsetzbare, genehmigungsfähige Konzepte entwickeln können.

Prüfung und Zertifizierung

Ablauf der praktischen Prüfung STS 01/02

Die praktische Prüfung für STS 01 und STS 02 ist standardisiert und richtet sich nach den Anforderungen der EASA. Sie erfolgt unter Aufsicht einer anerkannten Prüfstelle und gliedert sich in mehrere Prüfungsabschnitte. Geprüft werden unter anderem Flugvorbereitung, Durchführung standardisierter Manöver sowie Notfallreaktionen. Der Prüfung geht eine detaillierte Einweisung und ein abschließendes Briefing voraus. Die Teilnehmenden müssen zeigen, dass sie alle relevanten Abläufe selbstständig, sicher und regelkonform ausführen können. Nur wer alle Prüfkriterien erfüllt, erhält die entsprechende Zertifizierung.

Bewertung der praktischen Fähigkeiten durch Prüfer

Die Bewertung erfolgt nach einem objektiven Bewertungsschema, das alle sicherheitsrelevanten Aspekte umfasst. Geprüft wird unter anderem die Fähigkeit zur Risikoanalyse, zur Kommunikation mit Beobachtern sowie zur sicheren Steuerung der Drohne. Der Prüfer beobachtet genau, ob Abläufe effizient, vorausschauend und gemäß Checkliste durchgeführt werden. Abweichungen vom Standardverfahren führen zu Punktabzügen oder Nichtbestehen. Die Bewertung wird dokumentiert und mit dem Teilnehmenden nach Abschluss der Prüfung besprochen. Ziel ist ein nachvollziehbarer, transparenter Prüfungsprozess.

Ausstellung des STS-Praxiszertifikats nach bestandener Prüfung

Nach erfolgreichem Abschluss der Prüfung wird ein STS-Praxiszertifikat ausgestellt. Dieses bescheinigt die Fähigkeit, Drohnenflüge im Rahmen von STS 01 oder STS 02 sicher und regelkonform durchzuführen. Das Zertifikat ist europaweit anerkannt und gilt als Nachweis für die praktische Kompetenz im Betrieb von Drohnen in der speziellen Kategorie. Es wird von der autorisierten Schulungseinrichtung in Zusammenarbeit mit der zuständigen Luftfahrtbehörde ausgestellt. Das Dokument enthält die geprüfte STS-Kategorie, das Datum sowie die Identität des Piloten. Es ist eine wichtige Grundlage für berufliche und gewerbliche Drohneneinsätze.

Rechtliche Grundlagen und regulatorischer Rahmen

EASA-Verordnung 2019/947 und ihre Bedeutung

Die EASA-Verordnung 2019/947 bildet die rechtliche Grundlage für den Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge in Europa. Sie definiert unter anderem die drei Betriebskategorien offen, spezifisch und zulassungspflichtig. Der Praxis-Workshop STS.01 & STS.02 fällt in die spezielle Kategorie und richtet sich nach den sogenannten Standard-Szenarien. Diese Szenarien vereinfachen den Genehmigungsprozess, da sie vordefinierte Risiken und Anforderungen berücksichtigen. Die Verordnung verpflichtet Drohnenbetreiber zur Durchführung von Risikobewertungen, Schulung und Zertifizierung. Der Workshop vermittelt alle Inhalte, die zur Einhaltung dieser Vorgaben notwendig sind.

Rolle des Luftfahrt-Bundesamts (LBA) bei der Anerkennung

Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) ist in Deutschland die zuständige Behörde für die Anerkennung und Überwachung von Ausbildungs- und Prüfstellen. Es prüft, ob die Schulungseinrichtung den gesetzlichen Anforderungen entspricht und die Ausbildung gemäß EASA-Standards durchführt. Nur Einrichtungen mit offizieller Anerkennung dürfen STS-Schulungen anbieten und Zertifikate ausstellen. Das LBA kann Schulungsinhalte überprüfen, Prüfungsprozesse auditieren und Zertifizierungen zurückziehen, wenn Verstöße festgestellt werden. Dies stellt sicher, dass die Ausbildungsqualität hoch und rechtssicher bleibt.

Einordnung in die spezielle Kategorie nach EU-Recht

Der Workshop ist Bestandteil der Ausbildung für den Betrieb in der sogenannten speziellen Kategorie gemäß EU-Drohnenverordnung. Diese Kategorie betrifft Drohneneinsätze mit erhöhtem Risiko, die weder unter die offene Kategorie noch unter die zulassungspflichtige Kategorie fallen. Voraussetzung für den Betrieb ist eine Risikobewertung oder das Fliegen nach einem anerkannten Standard-Szenario wie STS 01 oder STS 02. Die spezielle Kategorie erlaubt damit den Einsatz leistungsfähiger Drohnen in komplexeren Missionen. Der Praxis-Workshop qualifiziert gezielt für diese Art von Einsätzen.

Voraussetzungen für die Teilnahme

Mindestalter, Theorieprüfung und Identitätsnachweis

Teilnehmende am Praxis-Workshop müssen das 16. Lebensjahr vollendet haben. Zudem ist der Nachweis über das Bestehen einer theoretischen Prüfung auf europäischem Niveau verpflichtend. Diese Prüfung muss bei einer zugelassenen Prüfstelle absolviert werden und umfasst Kenntnisse zu Luftraum, Meteorologie, Datenschutz und Technik. Ein gültiger Identitätsnachweis (z. B. Personalausweis oder Reisepass) ist ebenfalls erforderlich. Diese Zugangsvoraussetzungen gewährleisten, dass alle Teilnehmenden über ein einheitliches Mindestmaß an Vorwissen verfügen.

A2 EU-Drohnenführerschein als ergänzende Qualifikation

Obwohl der A2 EU-Kompetenznachweis für die offene Kategorie konzipiert ist, wird er auch für den Einstieg in STS-Schulungen empfohlen. Er vermittelt wichtige Grundlagen zu Flugverhalten, Risikobewertung und rechtlichen Rahmenbedingungen. Viele Anbieter setzen den A2-Führerschein als Orientierungsvoraussetzung für den STS-Workshop. Dies erleichtert den Einstieg in die spezielle Kategorie und erhöht die Sicherheit im praktischen Training. Die Kombination aus A2-Theorie und STS-Praxis bildet eine fundierte Gesamtausbildung.

Anbieter des Praxis‑Workshops STS.01 & STS.02

Pro Fly Center: DJI-zertifizierte Schulungseinrichtung

Das Pro Fly Center ist ein erfahrener Anbieter für professionelle Drohnenschulungen und offizieller DJI-Trainingspartner. Die Einrichtung verfügt über eine LBA-Anerkennung für die Durchführung von STS-Praxisschulungen. Alle Ausbilder sind zertifizierte Profis mit umfassender Praxiserfahrung im Drohnenbetrieb. Die Trainings finden auf speziellen Übungsplätzen statt und entsprechen höchsten Sicherheitsstandards. Neben der Ausbildung bietet Pro Fly Center auch Beratung bei Betriebskonzepten und Genehmigungsverfahren an. Teilnehmende profitieren von einer praxisnahen, qualitativ hochwertigen Ausbildung.

Technische Ausstattung und eingesetzte Drohnen

DJI Matrice 350 RTK im Praxiseinsatz

Im Praxis-Workshop STS.01 & STS.02 kommt unter anderem die DJI Matrice 350 RTK zum Einsatz. Diese Hochleistungsdrohne ist für professionelle Anwendungen ausgelegt und erfüllt alle Anforderungen für den Betrieb in der speziellen Kategorie. Sie verfügt über ein präzises RTK-Navigationssystem, redundante Flugsteuerung und leistungsstarke Sensorik. Die robuste Bauweise erlaubt den Einsatz auch unter schwierigen Wetterbedingungen. Im Training wird die Drohne für reale Einsatzszenarien genutzt, etwa für Inspektionsflüge, Vermessung oder Überwachung. Teilnehmende lernen, das volle Potenzial dieser Plattform sicher und effizient auszuschöpfen.

Anforderungen an C5- und C6-Drohnen im Training

Drohnen der Klassen C5 und C6 unterliegen spezifischen technischen Vorgaben gemäß EU-Verordnung. Dazu gehören u. a. Geo-Fencing, Flugbeschränkungssysteme, Fail-Safe-Funktionen sowie eine eindeutige Fernidentifikation. Im Workshop wird großer Wert darauf gelegt, dass die Teilnehmenden diese Anforderungen verstehen und korrekt anwenden. Die eingesetzten Drohnen sind entsprechend zertifiziert und werden regelmäßig gewartet. Durch den Umgang mit diesen Systemen erwerben die Teilnehmenden praktische Fähigkeiten für den professionellen Drohnenbetrieb in regulierten Lufträumen.

Weiterführende Informationen und Anmeldung

Verfügbarkeit, Dauer und Buchung des Workshops

Der Praxis-Workshop STS.01 & STS.02 wird regelmäßig an verschiedenen Standorten angeboten. Die Dauer beträgt in der Regel zwei bis drei Tage, abhängig vom individuellen Vorwissen und dem gewählten Modul. Interessierte können sich direkt über die Website des Anbieters anmelden oder eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen. Die Teilnehmerzahl pro Workshop ist begrenzt, um eine intensive Betreuung zu gewährleisten. Nach erfolgreicher Buchung erhalten die Teilnehmenden Zugang zu vorbereitenden Materialien und organisatorischen Informationen.

Datenschutz und Verarbeitung personenbezogener Daten

Die Verarbeitung personenbezogener Daten erfolgt im Rahmen der geltenden Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Dazu zählen Name, Kontaktdaten, Identitätsnachweise sowie Ausbildungs- und Prüfungsdokumente. Diese Informationen werden ausschließlich für Zwecke der Kursdurchführung, Zertifikatsausstellung und Behördenkommunikation genutzt. Der Anbieter verpflichtet sich zur sicheren Speicherung und schützt alle Daten vor unbefugtem Zugriff. Teilnehmende haben jederzeit das Recht auf Auskunft, Berichtigung oder Löschung ihrer Daten. Transparente Informationen hierzu finden sich in der Datenschutzerklärung des Veranstalters.

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Last Update: June 26, 2025